Rund um Niedersachsen

Mein Sonnenschein hat von den Emsquellen gelesen und möchte diese unbedingt mal sehen. Also planen wir diese in unsere Radtour mit ein und machen daraus eine Fahrradtour rund um Niedersachsen. Wir starten in Garbsen und dann geht es entlang des Deister über Springe nach Hameln zum Weserradweg. Diesem folgend bis Höxter um dann auf den Europaradweg R1 zu den Emsquellen zu kommen. Von den Emsquellen den Emsradweg rauf bis Emden, dann querfeldein nach Harlesiel an der Nordseeküste, um dann den Nordseeküstenradweg bis nach Varel zu folgen und dort auf den Weserradweg/Sielroute zu wechseln. Über den Wümmeradweg kommen wir über Bremen – Sottrum und Lüneburg zum Elberadweg. Diesen verlassen wir bei Hitzacker wieder, um über Lüchow und Wittingen zurück nach Garbsen zu radeln.
1.500 Km rund um Niedersachsen – unsere Erlebnisse, Pannen und Begebenheiten wollen wir hier aufschreiben.
An unserem ersten Reisetag) starten wir wie gewohnt frühmorgens um 08 Uhr (Carpe Diem) in Richtung Weser. Als erstes Übernachtungsziel haben wir uns ein Bett&Bike in Polle an der Weser rausgesucht. Bei gutem Fahrradwetter fahren wir um den Deister rum in Richtung Springe, um dann zwischen den Bergzügen hindurch durchs Tal nach Hameln zu radeln.In Hameln gönnen wir uns erst einmal eine Pizza und ein alkoholfreies Weizen zum auftanken, wobei wir während des Sitzens (draußen) merken, das es durch den Wind merklich kühler geworden ist. Das ständige Auf und Ab in den Bergen hat unsere Körper gewärmt, sodaß wir erst beim stillsitzen den kühlen Wind merken. Ab Hameln geht es dann trotz erfrischender Kühle, aber mit viel Sonne, den Weserradweg entlang nach Bodenwerder. Dort gibt es nochmals eine Bananenpause, um für die restlichen Kilometer gerüstet zu sein. Lange hält die Bananenkraft aber nicht an, denn kurz darauf merken wir, das die Kraft nach lässt und die Kniegelenke sich melden. Wir haben den ersten Tag (trotz vieler Vorbereitungs-Ausfahrten) zu stark angegangen. Das gestehen wir uns ein und machen einen ungeplanten Übernachtungsstopp im nächsten Ort – Königreich Dölme – an der Weser. Der Name Gasthof „Zum Postillion“ verspricht mehr, als es ist. Einfachste, alte Betten mit viel Staub drunter und uralten Sprungfederrahmen drinnen. Dies war nach unserer letztjährigen Rügen-Radtour der zweite Reinfall bei den Unterkünften – ab heute sehen wir uns die Pensionen/Hotels vorher genau an, bevor wir absteigen.100 Km am ersten Tag sind zwar geschafft – aber wir auch. Auf der letztjährigen Rügen-Radtour hatten wir am ersten Tag 135 Km gefahren, was sich am zweiten Tag bitter gerächt hat, deshalb hatten wir uns für dieses Jahr an für sich nur 108 Km vorgenommen, dass wir dann aber kurz vorm Ziel bei Km 100 nicht mehr weiter können, war für uns sehr lehrreich, das passiert uns nicht wieder.
Nach der ersten, nicht sehr erbaulichen, Nacht und einem spärlichem Frühstück, machen wir uns am zweiten Reisetag mit frischem Mut an die nächste Etappe, wohl wissen, das jetzt richtige Höhenzüge auf uns zukommen, denn nach den letzten Kilometern entlang der Weser bis Höxter (eine schöne Stadt) folgen wir dem Europaradweg 1 in Richtung Emsquellen bei Hövelhof. Das ständige rauf und runter in den Bergen lässt unser Beine schnell müde werden.
Wie immer haben wir in den Pausen nach den nächsten Bett & Bike-Hotels im Verzeichnis geschaut, um abschätzen zu können, wo wir unterkommen könnten, wenn uns die Puste ausgeht.
Nach einer steilen Abfahrt durch schöne Wälder kommen wir über einen Feldweg in den Ort Leopoldstal und sehen gleich am Anfang ein schönes Haus mit der Balkonbeschriftung „Haus Blumengarten“.Der Garten und das Haus sprechen uns gleich an, sodass wir anhalten und nach einer Übernachtung fragen. Es stellt sich dann raus das es ein Bett&Bike-Hotel ist und für uns noch ein schönes Zimmer frei ist.
Es ist zwar erst 15 Uhr, aber die Beine sind müde und so lassen wir uns nieder. Nach einer erholsamen Dusche schwingen wir uns trotzdem nochmal aufs Rad um ein wenig den Ort zu erkunden, welcher aber außer steilen Straßen nicht viel bietet. So radeln wir noch ein paar Kilometer in die nächste größere Stadt Horn-Bad Meinberg.
Dort gibt es erst mal K&K (Kaffee und Kuchen), wobei wir nur durch den Anruf vom Arbeitgeber gestört wurden (ohne uns geht’s halt nicht). Danach wird noch während des Stadtbummel für das Abendbrot eingekauft. Zurück in der Pension gönnen wir uns noch ein alkoholfreies Weizen, damit die Beine wieder munter werden und legen uns dann schlafen.
Am dritten Reisetag brechen wir nach einem guten Frühstück bereits um 08 Uhr auf in Richtung der Emsquellen. Mein Sonnenschein freut sich, obwohl es ständig regnet. Nachdem wir noch bei den Extersteinen vorbeigeschaut haben und das Hermanns-Denkmal aus weiter Ferne sehen kommen wir durch Augustdorf, wo es erstmal eine K&K-Pause gibt. Dann geht es weiter zu den Emsquellen.
Welch Enttäuschung! So einen Tümpel haben wir auch zu Hause. Da haben wir uns wohl falsche Vorstellung gemacht.
Aufgrund dieser Enttäuschung und des schlechten Wetters radeln wir bald weiter. In einem wilden Zick-Zack-Kurs radeln wir durch die Landschaften bis nach Rietberg, wo wir über den immensen Reichtum der Stadt staunen. Dann geht es weiter nach Rheda-Wiedenbrück, der Möbelstadt im Norden. Bei der letzten K&K-Pause haben wir uns schon für ein Bett&Bike-Hotel in Wiedenbrück entschieden und wir waren froh darüber, da der Regen immer schlimmer und nerviger wurde. In Wiedenbrück radeln wir den Ems-Radweg rein und suchen nach dem Hotel, verfahren uns aber total, da man bei dem ständigen Regen auch nicht so viel hoch und rumschaut. Irgendwann sind wir dann in einem Park kurz vor dem Ende von Wiedenbrück und finden dort zum Glück eine große Hinweistafel für Unterkünfte. Nach der Orientierung stellen wir fest, das wir schon viel zu weit sind und wieder zurück müssen. Wir dachten jetzt wissen wir den Weg, aber das Hotel konnten wir trotzdem nicht finden. Dafür kamen wir durch Zufall an einem anderen Bett&Bike-Hotel (zur Wartburg) vorbei. Da ich der rumfahrerei überdrüssig war, hielt ich an. Das Äußere sagte meinem Sonnenschein aber garnicht zu, ich ging aber trotzdem rein, um mal ein Zimmer anzusehen. Und ich fand nicht nur ein super Hotel, sonder auch unser schönstes Zimmer auf dieser Tour. Mein Sonnenschein wollte es garnicht glauben, dass ich gleich ein Zimmer genommen habe, also schickte ich sie auch rein, um es sich an zu sehen. Vor lauter Aufregung? riss sie erstmal den Türgriff vom Eingang ab. Das Haus steht unter Denkmalschutz und hatte gerade erst wenige Tage vorher die Efeu-Berankung vom Mauerwerk entfernen müssen, daher sah es von außen etwas befremdlich aus, aber innen einfach super. Mit strahlendem Gesicht kam mein Sonnenschein wieder raus zu den Fahrrädern und bekam sich garnicht mehr ein, über die riesige Badewanne mit viel Blubber.
….. Fortsetzung folgt.

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