Es wird immer enger auf den Straßen. Ohne Verkehrswende – mit Augenmaß – wird es nicht besser werden. Ziel der Stadtplanung ist, bis 2030 den Anteil des Kfz-Verkehrs von 55% auf 50% zugunsten von öffentlichem Nahverkehr, Radverkehr und Fußgängern zu verringern. Dem Rat wurde das Konzept bereits am 05.03.2018 vorgestellt.
In einer aktuellen Kurzfassung informiert die Stadtverwaltung. Die Broschüre kann im Bürgerbüro des Rathauses abgeholt werden. # Ein aktueller Bericht in der HAZ vom 19.02.2019
Die in der HAZ angekündigten 200.000 € jährlich werden nicht reichen. 100.000 € (kein Geld im Vergleich zu Straßenbaukosten) hat allein die Sanierung des Radweges auf einer Teilstrecke der Philipp-Reis-Straße gekostet. Ohne erhebliche Investitionen eine sichere und attraktive Infrastruktur für den Alltagsradverkehr wird sich nichts ändern.
Am 6. und 7. Februar 2018 wird die Beschlussvorlage der Verwaltung in vier Ortsräten beraten. Die Beschlussfassung im Rat ist auf den 05. März terminiert. Es geht um Empfehlungen, wie die Mobilität der Zukunft gestaltet werden soll. Eine der Grundlagen ist die Mobilitätsbefragung zum 14.06.2016. Der Anteil der zurückgelegten Wege per Fahrrad betrug 21%.
Bis 2030 soll ein Teil aller Fahrten mit dem Kraftfahrzeug auf den Radfahrerverkehr, den Fußgängerverkehr und den öffentlichen Personennahverkehr verlagert werden. Das Konzept (219 Seiten) beinhaltet eine Bestandsaufnahme, Entwicklungsmöglichkeiten und Maßnahmen für die einzelnen Stadtteile (Seiten 163-215). Als ADFC erwarten wir einen eindeutigen Beschluss für einen neuen Mobilitätsmix, eine echte Radverkehrsförderung. Im Fahrradverkehr ist noch „viel gute Luft drin“ für den Klimaschutz, zugunsten sauberer Luft und auch die Gesundheit. Dies zeigt sehr deutlich die Verteilung der Weglängen im Kfz-Verkehr:
25% unter 2km, 50% unter 5km, 70% unter 10km (Nicht alle diese Fahrten „müssen“ mit dem Kfz gefahren werden.)
Mobilitätskonzept 2030 (1594 Downloads)
Mobilitätskonzept 2030_Beschlussvorlage 021/2018 (1481 Downloads)
Zur bisherigen Entwicklung und weitere Dokumente mehr
Das Konzept wurde am 29.11.2017 im Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung vorgestellt. Es soll auch im Internet veröffentlicht werden. Die Leinezeitung berichtete. Bekannt sind bisher (19.12.2017) das Konzept 2014 und die vorläufigen Ergebnisse einer Verkehrsbefragung 2016. mehr Der ADFC wird das Mobilitätskonzept kritisch lesen und begleiten. Klimafreundliche Mobilitätsveränderungen und Radverkehrsförderung sind wichtige Kriterien.
Das Mobilitätskonzept wurde am 29.11.2017 in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Stadtentwicklung vorgestellt. Die Leinezeitung berichtet.
Das Konzept soll veröffentlicht werden. Es soll dem Rat zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Der ADFC Garbsen/Seelze wird es kritisch lesen.
Zur Vorbereitung des aktuellen Konzeptes wurde eine umfangreiche Befragung zum 14,06.2016 der Verkehrsteilnehmer durchgeführt. Das Ergebnis beinhaltet eine Überraschung: In Garbsen wird ein unerwartet hoher Anteil der Verkehrswege per Fahrrad erledigt. Mehr:
Mobilitätskonzept_Befragung 2016 (949 Downloads)
Das Land Niedersachsen plant Verbesserungen der Verkehrsverhältnisse und für mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. Die Vermessungsarbeiten wurden amtlich angekündigt.
Wir wollten wissen, ob auch Verbesserungen für Radfahrende und zu Fuß Gehenden vorgesehen sind. Je nach Abschnitt trennt nur ein Bordstein uns von den Kraftfahrzeugen. Sicherheitsstreifen oder Schutzplanke Fehlanzeige. Breite der Sonderwege unterhalb der Norm aus 2010. Die zuständige Behörde, die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hat zu unserer Anfrage auf die laufenden Vermessungsarbeiten hingewiesen. in der folgenden Planung sollen auch die Sonderwege, also Geh- und Radwege, betrachtet werden. Sobald die ersten Entwürfe in die Abstimmung gegeben werden sollen wir eingebunden werden. Wir werden „am Ball“ bleiben. Den Wunsch nach einer Brücke über die B6 (Feldriethe/Röntgenstraße) aus dem Mobilitätskonzept 2030 der Stadt Garbsen oder mindestens einer Fußgängersignalanlage werden wir dabei nicht vergessen.
Die Kreuzungsampel an der B6 zwischen Roter Reihe und Walter-Koch-Straße ist eine Missachtung für Radelnde und FußgängernInnen. Bis zu dreimal Grün anfordern und warten ist zu viel. Verbesserungen haben weder die Stadt noch wir bei der Landesverwaltung erreichen können.
B6 / An der Baßriede / Blumenstraße
Wir empfehlen für Radelnde die Fußgängerampel Blumenstraße. Hier sind die Wartezeiten kurz und die Querung der B6 ist in einem Zuge möglich. Aus den Stadtteilen Auf der Horst und Garbsen-Mitte ist sie über die Walter-Koch-Straße, den Kreisel am Studentenwohnheim und über den Weg An der Baßriede leicht erreichbar. Über Blumenstraße und Stephanusstraße bzw. Hermann-Löns-Straße sind die Rote Reihe bzw. der Dorfplatz schnell erreicht.
Leider sind der Weg am Rande des Stadtparks und der Feldweg an der B6 baulich in einem schlechten Zustand. Besonders deutlich wird es nach einigen Regenschauern.
Wir haben die Stadt gebeten zu prüfen, ob eine Oberflächenverbesserung auch aus Fördermitteln des Projektes Blau-Grüner-Ring möglich ist. Wir denken hierbei an eine Oberfläche aus fugenlosen Klinkersteinen, wie bereits teilweise im Stadtpark umgesetzt. Dies wird auf dem Feldweg, der auch Wohngrundstücke erschließt, nicht ausreichen. Vielleicht wird der Acker vorher als Stadtparkerweiterung umgestaltet (war schon vor der EXPO 2000 vorgesehen). Oder die Pflanzung eines kleinen Waldes könnte Ziel werden.
Die Fußgängerampel durch eine Brücke über die B6 zu ersetzen ist schon Bestandteil des Mobilitätskonzeptes 2030 der Stadt Garbsen. Unser Vorschlag im Ausschuss für Bauen, Stadtentwicklung, Klima und Umweltschutz hierfür Vorbehaltsflächen in der Stadtplanung vorzusehen dient diesem Fernziel.
Im letzten Jahr haben mehr Menschen als bisher an der Befragung teilgenommen. Der Anteil der Freizeitradler beträgt etwa ein Zehntel. 24% nutzen ein Pedelec. ADFC-Mitglieder stellen einen Anteil von 15%.
Die grundsätzlichen Bewertungen verstetigen sich. Seelze war zum zweiten Mal dabei und hat sich leicht verschlechtert. Garbsen hat sich im Vergleich zu 2018 leicht verbessert, aber immer noch schlechter als 2014. Die Entwicklung ist negativ, seit 2014 keine Verbesserung!
Die Teilnehmer*innen radeln zur Förderung der Gesundheit (80%) und aus Umweltschutzaspekten (70 – 85%). Es macht weiterhin Spaß (70-75%). Dies spiegelt sich in den entsprechenden Fragen.
Schlecht bewertet werden seit Jahren die Ampelschaltungen, die Breite und Oberfläche von Radwegen sowie die Sicherheit im Mischverkehr. In der Schule bedeutet Note 4 ausreichend. BREITE der Radwege: Note 4,5. Im Detail wird es noch deutlicher: 56% der Radfahrenden haben die Note 5 oder 6 vergeben, nur 10% gut oder besser. AMPELN sind nicht fahrradfreundlich. Nur ein „Abfallprodukt“ der Regelungen für den Kfz-Verkehr? Prüfungen der Anlagen B6/Rote Reihe und B6/Berenbosteler Straße sind vom Land seit Jahren zugesagt, passiert ist nichts. Aber auch für städtische Ampeln gibt es Verbesserungsbedarf: Radler-Grün automatisch auch für die Nebenstraßen. Alle Ampeln sollten wissen, dass Fußgänger und Radelnde Abbiegeinseln wieder verlassen müssen. Hierfür gibt es Sensoren und Kontaktschleifen. Ein Grünvorsprung an Kreuzungen verbessert die Sicherheit. Das Radeln im MISCHVERKEHR auf der Fahrbahn wird als Sicherheitsrisiko empfunden. Neue Radwege innerhalb der Stadtteile sind schwierig oder teuer, Schutzstreifen fehlen.
Radverkehrsförderung in Sonntagsreden ändert nichts auf der Straße. 2021 wurden in Garbsen die Mittel für Instandsetzungen im Vergleich zum Vorjahr auf 100.000 Euro halbiert. In den Haushaltsplan 2021 wurden aus Vorjahren mehr als 700.000 Euro übernommen. Der Betrag war vorgesehen für verschiedene Maßnahmen, die aber nicht umgesetzt wurden. Geld alleine reicht anscheinend nicht. Kennzahlen wie 1.500m/Jahr haben wir im Plan nicht mehr gefunden. Wie sollen eigentlich die Ziele der Mobilitätskonzeptes 2030 (aus Januar 2018) erreicht werden?
Das Niedersächsische Verkehrsministerium hält an dem Modellprojekt 30 km/h fest. Ziele sind Lärmschutz für die Bevölkerung und eine CO2-Reduktion. Geringere Geschwindigkeiten bedeuten aus unserer Sicht auch mehr Verkehrssicherheit für Radelnde und die Fahrbahn querende Fußgänger. 2017 war dies noch kein Ziel. Jetzt wurden die teilnehmenden Städte bekanntgegeben. Bestandteil des Modellversuchs ist eine Vorher/Nachher-Vergleich. Mehr Infos: Antrag im Landtag und mehr.
Seelze hatte sich mit der Stöckener Straße in Letter beworben, wurde aber nicht berücksichtigt. Jetzt kämpft der Ortsrat für Tempo 30. Mehr in der HAZ vom 04. Dez. 2019.
Auch im Mobilitätskonzept Garbsen 2030 (Januar 2018) ist die Havelser Straße Thema.
Mobilitätskonzept 2030_Beschlussvorlage 021/2018 (1481 Downloads)
Mobilitätskonzept 2030 (1594 Downloads)
6MB Die Havelser Straße ist eine Hauptroute im Radverkehrsnetz. Der gemeinsame Geh- und Radweg mit Benutzungspflicht in zwei Richtungen entspricht nicht den technischen Anforderungen aus 2010. Die Aufhebung der Benutzungspflicht wird empfohlen, die Freigabe des Gehweges zur freiwilligen Mitbenutzung empfohlen (Seite 107). Denken wir dabei auch an Schutzstreifen?
Bisher hat sich kaum etwas geändert. Teilstückchen des Weges (2018: 203m; 2019: 63m und 25m) wurden saniert. Die Strecke von der Walter-Koch-Straße bis zur Berenbosteler Straße sollte (Ziel 2016) zum Semesterbeginn Uni Campus Garbsen fertig gestellt sein. Verwendet wurde leider Gehwegpflaster (Betonsteine mit abgeschrägten, gefasten Kanten), nicht das ebene Pflaster für Rad- bzw. Geh- und Radwege (Empfehlung der ERA 2010). Hier fehlt vermutlich ein schlüssiges, ganzheitliches Gesamtkonzept. Auf den Radschnellweg, der auch ein Teilstückchen der Havelser Straße betrifft, muss nicht gewartet werden.
Mit Maßnahmen aus dem Mobilitätskonzept 2030 der Stadt Garbsen soll sich der Anteil des Kfz-Verkehrs um 5% zugunsten von Öffentlichem Nahverkehrs, Fußgängern und Radfahrern verändern. # download ca. 6MB
Mobilitätskonzept 2030 (1594 Downloads)
Schutzstreifen erfüllen aus unserer Sicht nicht die Anforderungen an eine sichere Fahrradinfrastruktur. Wo Platz und/oder Geld für Radwege fehlen sind sie jedoch eine Möglichkeit, Unfallzahlen zu verringern. Als Radelnde werden wir auf Schutzstreifen – auch wenn diese häufig von Autos missbraucht werden – zumindest wahrgenommen.
Der Ortsrat Horst in Garbsen hat offenbar andere Ziele. In der Sitzung am 12. 11.19 haben VertreterInnen aus allen Parteien die Umsetzung der Regionsplanungen gegen die Stimme von Herrn Grahn (Die Grünen) abgelehnt.
Kfz auf der B6 bei ROT, nichts geht mehr. ROT aber auch für Radfahrer und Fußgänger.
Kfz rollen Richtung Hannover, ROT für Fußgänger und Radelnde
Grüne Welle für Autofahrer, da bleiben oft nur Bettelampeln für Radfahrer und Fußgänger. Die CDU/FDP Gruppe im Rat der Stadt Garbsen hat einen Antrag gestellt. Der Rat möge die Stadtverwaltung beauftragen, die Ampelschaltungen (nach und nach) so zu optimieren, dass bei Pkw-Grünphasen der Fahrrad/Fußgängerverkehr auch gleichzeitig auf grün geschaltet wird. Dies soll auch für fünf große Anlagen an der B6 gelten.
Beim Fahrradklimatest 2018 haben RadfahrerInnen Schulnoten für die Ampelschaltungen vergeben: 45% die Schulnote 6, 17% die Schulnote 5. Tendenz fallend.
Die Schaltungen an der B6 beanstanden wir seit dem 21.01.2015. Selbst wenn Kfz in Richtung Hannover oder Nienburg ein grünes Signal erhalten müssen wir grün anfordern. Ein bisschen zu spät, und wir dürfen einen ganzen Schaltungsumlauf abwarten. Das verantwortliche Niedersächsische Landesamt für Straßenbau und Verkehr zeigt sich zwar einsichtig. Änderungen sind aber auch nach einem Spitzengespräch mit dem Behördenleiter bisher nicht erfolgt.
Bei den Ampeln im Verantwortungsbereich der Stadtverwaltung sehen wir Verbesserungspotential. Viele Empfehlungen enthält bereits das Mobilitätskonzept 2030, das von der Stadtverwaltung bereits 2017 dem Rat vorgestellt wurde.
Auf Wunsch der HAZ konnten wir einen Überblick unserer Vorstellungen geben, leider nicht online. HAZ 26.10.2019